Das Koordinationsniveau als Einflussgröße auf motorische Lernprozesse

Projektleitung: Denis Glage

Ausgangspunkt des Projekts ist die in der Bewegungswissenschaft/Sportmotorik wie auch in der Trainingspraxis weit vertretene These, dass das koordinative Ausgangsniveau (Gesamtkoordination) u. a. das Erlernen von Bewegungsaufgaben positiv beeinflusst. Dabei wird die Gesamtkoordination mittels verschiedener sportmotorischer Testverfahren ermittelt und anschließend dessen Einfluss auf bspw. das Aneignungslernen bei unterschiedlichen Lernaufgaben hin untersucht. Im ersten Projektabschnitt wurden komplexe großmotorische Aufgaben im Rahmen von Feldexperimenten im Kontext des Schulsports durchgeführt. Diese schließen Kinder und Jugendliche auf unterschiedlichen Altersstufen ein, wodurch der Einfluss der koordinativen Fähigkeiten auf motorische Lernprozesse im Entwicklungsverlauf beurteilt werden kann. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein gutes koordinatives Ausgangsniveau der Kinder und Jugendlichen das motorische Lernen zum ersten Messzeitpunkt (Aneignungslernen) positiv beeinflusst, jedoch nicht die Lernleistung der Teilnehmenden über die Zeit. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass ein Koordinationstraining, zur Erhöhung der koordinativen Leistungsfähigkeit, frühzeitig im Kindesalter stattfinden sollte. Dadurch profitieren vor allem die Kinder beim motorischen Lerneinstieg (Lernen auf Anhieb), welcher, durch einen besseren Zugriff auf ein größeres Bewegungsrepertoire, möglicherweise die Bewegungsautomatisierung von motorischen Lernaufgaben fördert.