Neuerscheinungen aus der Fakultät
(= Spätmittelalter, Humanismus, Reformation 141)
Das Nicaeno-Constantinopolitanum (NC) kann als das wichtigste Glaubensbekenntnis der Ökumene gelten. In den meisten Kirchen und Konfessionen genießt es eine hohe Anerkennung, bedeutende ökumenische Zusammenschlüsse haben sich darauf explizit verpflichtet. Wie aber steht es mit der Rezeption des NC in der Reformationszeit? Welche Bedeutung hatte dieser Bekenntnistext im 16. Jahrhundert? Jennifer Wasmuth geht in der vorliegenden Studie diesen Fragen anhand einer detaillierten Untersuchung der maßgeblichen Schriften Martin Luthers und Philipp Melanchthons nach. Im Ergebnis wird aufgezeigt, wie das NC zu einem Kerntext normativer lutherischer Lehre werden konnte.
Informationen des Verlages unter https://www.mohrsiebeck.com/buch/wyr-gleuben-all-an-eynen-gott-9783161615382
Das Nicaeno-Constantinopolitanum (NC) kann als das wichtigste Glaubensbekenntnis der Ökumene gelten. In den meisten Kirchen und Konfessionen genießt es eine hohe Anerkennung, bedeutende ökumenische Zusammenschlüsse haben sich darauf explizit verpflichtet. Wie aber steht es mit der Rezeption des NC in der Reformationszeit? Welche Bedeutung hatte dieser Bekenntnistext im 16. Jahrhundert? Jennifer Wasmuth geht in der vorliegenden Studie diesen Fragen anhand einer detaillierten Untersuchung der maßgeblichen Schriften Martin Luthers und Philipp Melanchthons nach. Im Ergebnis wird aufgezeigt, wie das NC zu einem Kerntext normativer lutherischer Lehre werden konnte.
Informationen des Verlages unter https://www.mohrsiebeck.com/buch/wyr-gleuben-all-an-eynen-gott-9783161615382
Wasmuth, Jennifer/Stegmann, Andreas/Deuschle, Matthias/Kaufmann, Thomas (Hg.), Liturgie und Theologie. Beiträge zum Gottesdienst in historischer und aktueller Perspektive, Tübingen 2024
(= Colloquia historica et theologica 8)
Liturgie und Theologie stehen in einer Wechselbeziehung, die sich im Laufe der Kirchengeschichte unterschiedlich ausprägt. Inwieweit die Liturgie Norm theologischen Denkens ist oder aber die Theologie die maßgeblichen Impulse zur Gestaltung liturgischer Feiern vorgibt, das gehört zu einem der interessantesten theologischen Themenfelder im Schnittpunkt von Kirchengeschichte, Dogmatik und Praktischer Theologie. Die Autoren gehen im vorliegenden Band der Frage nach dieser Wechselbeziehung exemplarisch nach, von den ersten Anfängen christlicher Gottesdienste über das Mittelalter, die Reformation und die frühe Neuzeit bis hin zur Gegenwart. Thematisch geht es um die Abendmahls- und Predigtpraxis ebenso wie um grundsätzliche Fragen liturgischer Ordnung in der Vielfalt konfessioneller Ausprägungen. Die Beiträge stammen von renommierten Autoren, die sich aus besonderer Verbundenheit mit der Berliner Kirchenhistorikerin Dorothea Wendebourg von ihren Spezialgebieten her eigens mit dem Thema befasst haben.
Informationen des Verlages unter https://www.mohrsiebeck.com/buch/liturgie-und-theologie-9783161637933/
Liturgie und Theologie stehen in einer Wechselbeziehung, die sich im Laufe der Kirchengeschichte unterschiedlich ausprägt. Inwieweit die Liturgie Norm theologischen Denkens ist oder aber die Theologie die maßgeblichen Impulse zur Gestaltung liturgischer Feiern vorgibt, das gehört zu einem der interessantesten theologischen Themenfelder im Schnittpunkt von Kirchengeschichte, Dogmatik und Praktischer Theologie. Die Autoren gehen im vorliegenden Band der Frage nach dieser Wechselbeziehung exemplarisch nach, von den ersten Anfängen christlicher Gottesdienste über das Mittelalter, die Reformation und die frühe Neuzeit bis hin zur Gegenwart. Thematisch geht es um die Abendmahls- und Predigtpraxis ebenso wie um grundsätzliche Fragen liturgischer Ordnung in der Vielfalt konfessioneller Ausprägungen. Die Beiträge stammen von renommierten Autoren, die sich aus besonderer Verbundenheit mit der Berliner Kirchenhistorikerin Dorothea Wendebourg von ihren Spezialgebieten her eigens mit dem Thema befasst haben.
Informationen des Verlages unter https://www.mohrsiebeck.com/buch/liturgie-und-theologie-9783161637933/
Fechtner/Hermelink/Kumlehn/Wagner-Rau: Praktische Theologie, zweite Auflage 2024
Was man in der Praktischen Theologie heute wissen sollte, stellt dieses Lehrbuch kompakt dar. Es begleitet das Studium und dient der Prüfungsvorbereitung zum Ersten und Zweiten Examen. Im Anschluss an vier knappe Querschnittsartikel zu den Voraussetzungen praktisch-theologischen Denkens werden die zentralen Felder christlicher Praxis problemorientiert entfaltet. In der Neuauflage wurden neuere Diskurse aufgenommen und Literaturhinweise ergänzt. Das Kapitel zu "Frömmigkeit/Spiritualität" steht nun programmatisch am Anfang, denn die subjektive Religion bildet den Resonanzraum kirchlicher Praxis und bedarf daher einer vorgängigen praktisch-theologischen Reflexion. Die Überarbeitung berücksichtigt die aktuellen kirchlichen Umbrüche und ihre gesellschaftlichen und kulturellen Horizonte, nicht zuletzt die Digitalisierung.
Informationen des Verlages unter https://shop.kohlhammer.de/praktische-theologie-42568.html#147=23
Peter Gemeinhardt: Did Late Ancient Christianity Depend on Classical Paideia, and Did It Ever Get Rid of It? (Joseph C. Miller Memorial Lecture Series 24), Berlin 2024.
Zusammenfassung:
Did Christianity in its beginnings depend on classical education, and was it ever able to free itself of this dependency? Christians were confronted with classical paideia which comprised literate learning as well as social codes and the ideal of the true human being. Many Christian writers uttered skepticism of paideia (due to the prominence of pagan Gods in school-texts), but looking at educational practices opens up a different view. Christians made use of literate skills in memorizing the dead in inscriptions, writing the life of saints, and preaching the Gospel in worship. Their dependency on educational competencies and values thus always entailed innovation and creativity as well as an ongoing interaction with contemporary religious cultures. If one distinguishes the levels of discourse and practice, it becomes clear that Christians felt no need to get rid of paideia. Instead, religious education was promoted for all members, regardless of age, sex, social standing, and also regardless of a person’s status as a free citizen, freedperson, or slave. One may even call, as is argued, late ancient Christianity a “Bildungsreligion” (a religion characterized by education).
Open access abrufbar unter https://www.buchgestaltung-online.de//OPENACCESS/OA_9783868934908.pdf
Reinhard G. Kratz: »Väterliche Gesetze« und das Gesetz des Mose, Tübingen 2024
In diesem Werk behandelt Reinhard Gregor Kratz die Rolle der Tora im sogenannten »makkabäischen« Aufstand gegen den seleukidischen König Antiochos IV. im 2. Jahrhundert v. Chr. Zu diesem bedeutenden Ereignis der judäischen Geschichte hat die althistorische Forschung in jüngerer Zeit wegweisende Arbeiten vorgelegt, die den in jüdischen Quellen erhobenen, zentralen Vorwurf des Religionsverbots und der Religionsverfolgung relativieren. Offen bleibt die Frage der Tora, die in jüdischen Quellen als entscheidendes Movens des Geschehens erscheint, und wie sich das Gesetz des Mose zu den »väterlichen Gesetzen« verhält, die in seleukidischen und jüdischen Quellen erwähnt werden. Diese Lücke versucht Reinhard Gregor Kratz zu füllen und wirft damit ein neues Licht auf die Hintergründe und Motive des makkabäischen Aufstandes und zugleich auf das Thema der Begegnung zwischen Judentum und Hellenismus.
Inhaltsübersicht:
I. Judentum und Hellenismus: Eine Problemanzeige
II. Die Tora in der Hebräischen Bibel
III. Die Tora im antiken Judentum
IV. Die »väterlichen Gesetze« im Seleukidenreich
V. Der Aufstand der Hasmonäer
VI. Die Tora des Mose als »väterliches Gesetz«
VII. Schluss
Informationen des Verlages unter https://www.mohrsiebeck.com/buch/vaeterliche-gesetze-und-das-gesetz-des-mose-9783161627415/
Reinhard G. Kratz: Torastudien, Berlin 2024
In diesem Band sind Beiträge zur Pentateuchforschung aus den vergangenen rund 20 Jahren gesammelt. Die Anordnung folgt nicht chronologischen, sondern sachlichen Gesichtspunkten: Die erste Sektion (Das literarische Problem des Pentateuchs) widmet sich der Methodik, Geschichte und aktuellen Diskussion der Pentateuchforschung. Die zweite Sektion (Urgeschichte und Erzväter) enthält Beiträge zur Komposition der Ur- und Vätergeschichte in der Genesis, die dritte Sektion (Das Gesetz zwischen Exodus und Landnahme) solche zur Komposition der Exodus-Landnahmegeschichte in Exodus–Josua. Die vierte Sektion (Tora und Vordere Propheten) überschreitet den Horizont des Pentateuchs in Richtung Hexateuch und Enneateuch und behandelt das Verhältnis des Pentateuchs zum sogenannten Deuteronomistischen Geschichtswerk. Die fünfte Sektion (Die Rezeption der Tora in den Texten vom Toten Meer) schließlich befasst sich mit Beispielen der antiken Rezeptionsgeschichte, an denen deutlich wird, dass sich der dynamische Prozess der Auslegung, der in der Literargeschichte des Pentateuchs zu greifen ist, nicht nur in den biblischen Handschriften, sondern auch in anderen Texten vom Toten Meer fortsetzt
Informationen des Verlages unter https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783111367057/html?lang=de
Thomas Kaufmann (Hrsg.): Kritische Gesamtausgabe der Schriften und Briefe Andreas Bodensteins von Karlstadt, Band VII, Gütersloh 2024.
Kritische Gesamtausgabe der Schriften und Briefe Andreas Bodensteins von Karlstadt, hrsg. von Thomas Kaufmann (online-Edition: http://dev2.hab.de/apps/edoc/start.html?id=ed000216), Band VII: Briefe und Schriften 1524 [Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte 106], Gütersloh 2024.
Karlstadts Publizistik des Jahres 1524, die Band VII umfasst, erlangte die größte Aufmerksamkeit und umfassendste Wirkung. Seine Abendmahlsschriften lösten den innerreformatorischen Abendmahlsstreit aus, in dessen Folge die reformatorische Bewegung in diverse kirchlich-konfessionelle Lager zerfiel. Seine Kontakte nach Zürich deuten an, dass ihm in der Entstehungsgeschichte des Täufertums eine wichtige Rolle zukam. Die Edition liefert erstmals eine plausible werkbiographische Rekonstruktion der Entstehung der einzelnen Abendmahlsschriften. Karlstadts Ausweisung aus Kursachsen zeigt, dass das entstehende evangelische Landeskirchentum Meinungsvielfalt einzugrenzen begann. Der von Karlstadt repräsentierte gemeindereformatorische Reformationstypus kollidierte mit dem von Luther vertretenen landesherrlichen Kirchenregiment.
Informationen des Verlages unter https://www.penguin.de/buecher/kritische-gesamtausgabe-der-schriften-und-briefe-andreas-bodensteins-von-karlstadt/buch/9783579059891
Thomas Kaufmann: Der Bauernkrieg. Ein Medienereignis, Freiburg 2024.
Der Bauernkrieg. Ein Medienereignis, Freiburg 2024.
Der Bauernkrieg bildet neben der Reformation die Schwelle zur Neuzeit. Anders als die Reformatoren aber können seine Protagonisten ihre teilweise modern klingenden Forderungen nicht durchsetzen. Die Erhebung der Bauern wird blutig niedergeschlagen.
Der Bauernkrieg wurde immer auch ideologisch interpretiert – schon zeitgenössisch war er, so Thomas Kaufmann, vor allem ein Medienereignis. Durch umfassende Quellenstudien entlarvt Kaufmann ideologische Verzerrungen und präsentiert eine fesselnde Neuinterpretation dieses bedeutenden Ereignisses. Mit Leidenschaft und Expertise öffnet er den Leserinnen und Lesern einen völlig neuen Blick auf den Bauernkrieg. Eine Analyse, die nicht nur Vergangenes beleuchtet, sondern auch unsere Sichtweise auf die Gegenwart und Zukunft neu formt.
Informationen des Verlages unter https://www.herder.de/geschichte-politik/shop/p4/70785-der-bauernkrieg-gebundene-ausgabe/
Jennifer Wasmuth & Heinz Ohme (Hg.): Russisch-Deutsches Theologisches Wörterbuch, 2024
Russisch-Deutsches Theologisches Wörterbuch
Jennifer Wasmuth und Heinz Ohme
Das russisch-deutsche theologische Wörterbuch macht die theologische Lexik der russischen Tradition zugänglich, die in russisch-deutschen Wörterbüchern bisher nur unzureichend repräsentiert war. Gleichermaßen philologischen wie theologischen Ansprüchen genügend erschließt es theologische Termini der deutschen Sprachwelt in neuer Weise, indem es nicht nur Übersetzungsäquivalente bietet, sondern auch Erläuterungen, die den spezifischen, konfessionell geprägten Bedeutungsgehalt der Termini aufzeigen. Als ein Wörterbuch mit enzyklopädischen Anteilen verhilft es so zu einer besseren Kenntnis der konfessionellen Eigenarten. Da die theologische Begriffs- und Gedankenwelt zugleich als ein wesentlicher Kulturfaktor zu begreifen ist, zielt das Wörterbuch darauf, die Voraussetzungen für eine Verbesserung der interkulturellen Verständigung zwischen dem deutschen und dem russischen Sprachraum zu schaffen.
Das Wörterbuch ist für Dolmetscher und Übersetzer sowie Forscher und Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen (Osteuropawissenschaften, Slavische Philologien, Theologie, Religionswissenschaft) gedacht.
Informationen des Verlages unter https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110263350/html
Jennifer Wasmuth: Ökumenische Herausforderungen der Lutherforschung, Leipzig 2024
Festgabe für Theodor Dieter zum 70. Geburtstag
Jennifer Wasmuth und Frank Zeeb
Zu ökumenischen Dialogen gehört es, sich der je eigenen Tradition bewusst zu sein, da nur so ein »differenzierender Konsens« möglich ist. Beides gehört zu den Grundprinzipien ökumenischer Arbeit, wie sie im Institut für Ökumenische Forschung in Straßburg entwickelt wurden und manche der ökumenischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte erst ermöglicht haben. In diesem Sinne widmet sich die Festgabe für Theodor Dieter, den langjährigen Direktor des Instituts, den ökumenischen Herausforderungen gegenwärtiger Lutherforschung. Namhafte internationale Expertinnen und Experten vor allem aus Deutschland und den USA tragen aus ihrer Sicht aktuelle Forschungsergebnisse und ökumenische Gesichtspunkte zu diesem Band bei, der auf eine Tagung am Straßburger Institut im März 2022 zurückgeht.
Informationen des Verlages unter https://www.eva-leipzig.de/product_info.php?info=p5592_Oekumenische-Herausforderungen-der-Lutherforschung.html
Joachim Ringleben: In den Räumen der Sprache, Berlin 2024
Zusammenfassung:
Um dem Scheinhaften jeder unmittelbaren autobiographischen Darstellung zu entgehen, versucht Joachim Ringleben hier, gleichsam indirekt die prägenden Vermittlungen des eigenen Werdens aufzuzeigen. Intendiert ist eine wirkliche Darstellung dessen in den sprachlichen Räumen von Theologie, Wissenschaft, Philosophie, Kunst und Literatur, bei der Privates weitgehend ausgespart bleibt.
Dabei steht die Sprache in der Mitte seines Denkens und ist der Kristallisationspunkt vielfältiger geistiger Einflüsse. Das eigene Selbst wird im Medium maßgeblicher Anderer bzw. prägender Lektüre-Erfahrungen in seiner Genese reflektiert.
Informationen des Verlages unter https://www.lit-verlag.de/isbn/978-3-643-15425-5
Monika E. Fuchs, Elisabeth Hohensee, Bernd Schröder und Joana Stephan: Religionsbezogene Bildung in Niedersächsischen Schulen (ReBiNiS). Eine repräsentative empirische Untersuchung, Stuttgart 2023
Diese empirische Bestandsaufnahme knüpft an vergleichbare Untersuchungen aus anderen Bundesländern an und erweitert zugleich Themenfeld und Instrumentarium: So bezieht die Untersuchung - bundesweit erstmals! - sowohl evangelischen als auch römisch-katholischen und islamischen Religionsunterricht sowie Werte-und-Normen-Unterricht ein und widmet sich zudem - wiederum erstmals - den Formaten "Religion im Schulleben" bzw. "Schulseelsorge". Im Fokus steht die Frage, wie Religionslehrerinnen und -lehrer auf die religiös-weltanschauliche Pluralität reagieren.
Die Ergebnisse verweisen auf ein schulorganisatorisch breites Spektrum an Formaten religiöser und religionsbezogener Bildung. Sie zeigen u. a., dass Religionslehrende für den Umgang mit der Heterogenität der Lerngruppen zahlreiche, individuell eingesetzte Lehr-Lern-Strategien entwickeln
Nähere Informationen sind zu finden auf der Homepage des Verlages:
https://shop.kohlhammer.de/religionsbezogene-bildung-in-niedersachsischen-schulen-rebinis-42590.html#147=19
Thomas Kaufmann (Hrsg.): Kritische Gesamtausgabe der Schriften und Briefe Andreas Bodensteins von Karlstadt, Band VI, Gütersloh 2023.
Kritische Gesamtausgabe der Schriften und Briefe Andreas Bodensteins von Karlstadt, hrsg. von Thomas Kaufmann (online-Edition: http://dev2.hab.de/apps/edoc/start.html?id=ed000216), Band VI: Briefe und Schriften 1523 [Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte 102], Gütersloh 2023.
Der vorliegende Band dokumentiert die Texte des Jahres 1523, als Karlstadt seine akademische Lehr- und Publikationstätigkeit einstellte. Mit der Gründung einer Pfarrei in Orlamünde konzentrierte er sich ganz auf laienhafte, volkssprachliche Schriften und bibelexegetische Unterweisung, was seine zunehmend radikale Trennung von der "Wittenberger Reformation" zeigt. Zu den Texten gehören wichtige mystische Schriften und Werke, die seine neue Auseinandersetzung mit der Abendmahlslehre erkennen lassen.
Informationen des Verlages unter https://www.penguin.de/Buch/Kritische-Gesamtausgabe-der-Schriften-und-Briefe-Andreas-Bodensteins-von-Karlstadt/Thomas-Kaufmann/Guetersloher-Verlagshaus/e617843.rhd
Thomas Kaufmann (Hrsg.): Kritische Gesamtausgabe der Schriften und Briefe Andreas Bodensteins von Karlstadt, Band V, Gütersloh 2023.
Kritische Gesamtausgabe der Schriften und Briefe Andreas Bodensteins von Karlstadt, hrsg. von Thomas Kaufmann (online-Edition: http://dev2.hab.de/apps/edoc/start.html?id=ed000216), Band V: Briefe und Schriften 1522 [Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte 101], Gütersloh 2023.
Band V umfasst die Werke des Jahres 1522. Während Karlstadt am Anfang des Jahres die Debatte in Wittenberg bestimmte und Schriften zu Stadt- und Messreformen, zur Armenfürsorge und Entfernung der Bilder aus den Kirchen publizierte, waren seine Arbeiten nach Luthers Rückkehr von der Wartburg im März 1522 Zensurprozessen unterworfen. Karlstadt schrieb mystisch grundierte Arbeiten zur Stellung des Predigers des Gotteswortes und zur Buße und suchte nun vermehrt nach Tätigkeiten außerhalb Wittenbergs.
Informationen des Verlages unter https://www.penguin.de/Buch/Kritische-Gesamtausgabe-der-Schriften-und-Briefe-Andreas-Bodensteins-von-Karlstadt/Thomas-Kaufmann/Guetersloher-Verlagshaus/e617842.rhd
Susanne Luther, Pieter B. Hartog und Clare E. Wilde: Jewish, Christian, and Muslim Travel Experiences, Tübingen 2023
Travel and pilgrimage have become central research topics in recent years. Some archaeologists and historians have applied globalization theories to ancient intercultural connections. Classicists have rediscovered travel as a literary topic in Greek and Roman writing. Scholars of early Judaism, Christianity, and Islam have been rethinking long-familiar pilgrimage practices in new interdisciplinary contexts. This volume contributes to this flourishing field of study in two ways. First, the focus of its contributions is on experiences of travel. Our main question is: How did travelers in the ancient world experience and make sense of their journeys, real or imaginary, and of the places they visited? Second, by treating Jewish, Christian, and Islamic experiences together, this volume develops a longue durée perspective on the ways in which travel experiences across these three traditions resembled each other. By focusing on "experiences of travel," we hope to foster interaction between the study of ancient travel in the humanities and that of broader human experience in the social sciences.
Informationen des Verlages unter https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110717488/html
Bernd Schröder, Religionspädagogische Ökumenik. Weltweites polyzentrisch-plurales Christentum als Bildungsreligion, Tübingen 2023.
Ist das weltweite Christentum eine Religion, die Bildung schätzt und Lehren bzw. Lernen einen prominenten Platz in ihrer Praxis einräumt? In diesem Buch wird auf den Spuren dieser Fragestellung – erstmals – eine religionspädagogische »Weltreise« durch ausgewählte Länder und Konfessionskulturen der Gegenwart unternommen. In den Blick kommt dabei eine Vielfalt der Lernkulturen unter dem Dach des weltweiten polyzentrischen Christentums.
Der Band unterstreicht die Unverzichtbarkeit des Lehrens und Lernens für die Weitergabe und Aneignung christlicher Religion - und zudem auch die Notwendigkeit, im Zeichen der Globalisierung das Christentum als weltweites, plurales Phänomen zum Thema zu machen: Ökumene ist weit mehr als die evangelsich-katholischen Beziehungen hierzulande.
Nähere Informationen sind zu finden auf der Homepage des Verlages:
https://www.mohrsiebeck.com/buch/religionspaedagogische-oekumenik-9783161622229?no_cache=1
Bernd Schröder, Religionspädagogik angesichts des Judentums
Grundlegungen - Rekonstruktionen - Impulse, Tübingen 2023
In diesem Band geht es um Brücken zwischen gegenwärtiger christlicher Religionspädagogik und Judentum. Thema ist nicht so sehr, wie das Judentum etwa im schulischen Religionsunterricht angemessen darzustellen ist. Das Anliegen ist vielmehr, deutlich zu machen, wie wichtig »Lehren und Lernen« in Judentum und Christentum ist und wie unterschiedlich es zum Thema wird. Auf dieser Spur werden u.a. einige moderne Vordenker jüdischer Theorie der Erziehung, Lernformen und -settings jüdischer Erziehung und Fragen jüdischer Erziehung im modernen Staat Israel erschlossen.
Nähere Informationen sind zu finden auf der Homepage des Verlages:
https://www.mohrsiebeck.com/buch/religionspaedagogik-angesichts-des-judentums-9783161620065?no_cache=1
Aneke Dornbusch und Peter Gemeinhardt (Hg.), Hermann Dörries - Ein Kirchenhistoriker im Wandel der Zeiten, Berlin / Boston 2023
Hermann Dörries (1895–1977) lehrte und forschte als Kirchenhistoriker in verschiedenen politischen Kontexten, vom wilhelminischen Kaiserreich über die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus bis zur Bundesrepublik Deutschland. Wie schlugen sich die politischen, gesellschaftlichen und akademischen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts in seinem Werk nieder, wie kam Dörries zu seinen Themen, und wie deutete er mittels historischer Forschung das Zeitgeschehen? Der vorliegende Band nimmt Leben und Werk von Hermann Dörries in Form von biographischen und thematischen Einzelstudien in den Blick; er fragt auch nach akademischen Netzwerken über konfessionelle, nationale und politische Grenzen hinweg und dem sich im 20. Jahrhundert fundamental wandelnden Verhältnis von Kirche und Universität.
Informationen des Verlages unter https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110690095/html
Christian Polke, Mitherausgeber der neuen internationalen Open-Access-Zeitschrift Streit-KULTUR
Die internationale Open-Access-Zeitschrift Streit-KULTUR thematisiert die Gegenwartsrelevanz des Christentums. Unterschiedliche Positionen und Perspektiven sollen in diesem Journal für Theologie miteinander ins Gespräch kommen. Das geschieht in einer Situation, die geprägt ist von Tendenzen der Abschottung und „Versäulung“ von Diskursen in „Echokammern“ und „Filterblasen“. Die Fähigkeit zum kritischen Denken ist im pluralistischen Kontext nötiger denn je. Vor allem die Systematische Theologie hat zur Aufgabe, dass die evangelische Theologie innerhalb und außerhalb der eigenen Fachgrenzen gegenwartsorientiert und geschichtsbewusst Rechenschaft über ihre Geltungsansprüche ablegt. Protestantisch profiliert und zugleich überkonfessionell ausgerichtet gilt es, zersplitterten Diskursen, in denen anderslautende Positionen zunehmend ignoriert und einseitige Sichtweisen wesentlich verstärkt werden, die Pflege einer echten Streit-Kultur entgegenzuhalten. Eine Kultur, in der die Argumente, Inhalte und Stile unterschiedlicher Auseinandersetzungen geachtet, kritisch aufgenommen und weitergeführt werden.
Weitere Informationen: Link zur neuen Open-Access-Zeitschrift
Thomas Kaufmann, The Saved and the Damned, Oxford 2023.
Thomas Kaufmann, the leading European scholar of the Reformation, argues that the main motivations behind the Reformation rest in religion itself.
The Reformation began far from Europe's traditional political, economic, and cultural power centres, and yet it threw the whole continent into turmoil. There has been intense speculation over the last century focusing on the political and social causes that lay at the root of this revolution. Thomas Kaufmann, one of the world's leading experts on the Reformation, sees the most important drivers for what happened in religion itself. The reformers were principally concerned with the question of salvation. It could all have ended with the pope's condemnation of Luther and his teaching. But Luther believed the pope was condemned to eternal damnation, and this was the root cause of the great split to come. Hatred of the damned drove people to take up arms, while countless numbers left their homes far behind and carried the Reformation message to the furthest corners of the earth in the hope of salvation.
In The Saved and the Damned, Thomas Kaufmann presents a dramatic overview of how Europe was transformed by the seismic shock of the Reformation—and of how its aftershocks reverberate right down to the present day.
Informationen des Verlages unter https://global.oup.com/academic/product/the-saved-and-the-damned-9780198841043?q=9780198841043&cc=gb&lang=en#
Thomas Kaufmann (Hrsg.), Alejandro Zorzin (Hrsg.): Ulrich Bubenheimer: Wittenberg 1517-1522. Diskussions-, Aktionsgemeinschaft und Stadtreformation, Tübingen 2023.
Thomas Kaufmann (Hrsg.), Alejandro Zorzin (Hrsg.) Ulrich Bubenheimer: Wittenberg 1517-1522. Diskussions-, Aktionsgemeinschaft und Stadtreformation, hg. von Thomas Kaufmann und Alejandro Zorzin (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation 134), Tübingen 2023.
Dieser Band vereinigt wegweisende Forschungsbeiträge Ulrich Bubenheimers, in denen er ein neues Verständnis der frühreformatorischen Entwicklungen in Wittenberg erarbeitet hat. Bei seinen detektivischen Rekonstruktionen spielen neue Textfunde und paläographische Details eine Schlüsselrolle.
Ulrich Bubenheimer rekonstruiert die dramatischen Vorgänge der frühen Wittenberger Reformation auf breiter Quellenbasis und unter Nutzung z.T. bisher unbekannter Quellen. Dabei arbeitet er heraus, dass die vielfältigen Interaktionsprozesse zwischen den führenden Wittenberger Theologen, den Institutionen der Stadt, des Allerheiligenstiftes und der Universität in der Kernphase 1521/22 keineswegs chaotisch vonstattengingen, wie es eine an den Urteilen Luthers orientierte Historiographie, die von »Aufruhr«, »Unruhe« und »Chaos« sprach, voraussetzte. Bubenheimer kann plausibel machen, dass es berechtigt ist, die sogenannte »Wittenberger Bewegung« als »Wittenberger Stadtreformation« zu rekonstruieren. Dabei zeigt sich, dass die in den Personen Luthers, Karlstadts und Müntzers repräsentierten Reformationstypen – der landesherrliche, der gemeindereformatorisch-pazifistische und der kommunalistisch-militante – in nuce bereits in den Diskussionen und Aktionen der Jahre 1521/22 angelegt waren.
Informationen des Verlages unter https://www.mohrsiebeck.com/buch/wittenberg-1517-1522-9783161619823?no_cache=1
Florian Wilk: Der erste Brief an die Korinther, NTD 7/1, Göttingen 2023.
Im Kontext der aktuellen Debatten um ein angemessenes Verstehen des Apostels Paulus bietet Florian Wilk eine allgemeinverständliche Auslegung des ersten Korintherbriefes. Sie erhebt Thema und Aufbau, Sprachgebrauch, historische Hintergründe, intertextuelle Bezüge und theologische Pointen des Textes. Dabei erweist sich der Text als einheitliches Dokument der Unterweisung. In ihm erörtert Paulus vielfältige Probleme und Fragen, die das Dasein einer heterogenen Gemeinde von Christusgläubigen in einer multikulturell geprägten Stadt hervorruft. Antworten und Lösungsansätze entwickelt er aus einem klaren Programm: Die Adressaten sollen lernen, sich als „Versammlung Gottes“ zu verstehen und ihre Existenz, gemeindlich und je für sich, entsprechend zu gestalten. Dazu dient die Orientierung an Christus als dem Gekreuzigten und Auferweckten. Sie erfolgt anhand biblischer Maßstäbe, im ökumenischen Konsens, auf den Wegen des Apostels sowie im Ausblick auf die Heilsvollendung – und führt so zu einem Leben in Weisheit, Treue und Liebe.
Informationen des Verlages unter https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/57973/die-briefe-an-die-korinther