Das Göttinger Team 2017
Case Concerning the Sisters of the Sun (Federation of the Clans of the Atan v. Kingdom of Rahad)
Topics: Transboundary aquifers, obligations to world heritage sites in danger, repatriation of cultural property, and cost of refugee crises
Teilnehmerinnen und Coaches
Nils Schlüter, Christin Carlsen, Konstantin Gast, Katharina Creemer, Philipp Rombach, Timo Albrecht (v.l.)
Fehlend: Max Noll, Aleksey Petrenko
Auch im Durchgang 2016/17 stellte die Universität Göttingen wieder ein engagiertes Jessup-Team. Die Teilnehmer Timo Albrecht, Konstantin Gast, Max Noll, Philipp Rombach und Nils Schlüter, und wurden dabei gecoacht von Christin Carlsen und Aleksey Petrenko, die beide auf z.T. langjährige Moot-Court-Erfahrungen zurückgreifen konnten.
Mit erneut spannenden völkerrechtlichen Themen wie etwa dem Umgang mit grenzüberschreitenden wasserführenden Schichten („Aquiferen“), Rückgabeverpflichtungen bezogen auf alte Kulturgüter oder auch Kompensationszahlungen für transnationale Flüchtlingsbewegungen setzte sich das Team dabei schon mehr als sechs Monate vor dem nationalen Ausentscheid in Passau intensiv auseinander. Die völkerrechtlichen Dispute zwischen den Staaten Atania und Rahad („Case concerning the Sisters of the Sun“) wurden seit dem Sommer 2016 (nicht nur) in der 13. Etage des Blauen Turms (und vor einem brisanten, hochaktuellen weltpolitischen Hintergrund) tiefgehend erörtert, ehe schließlich im Januar 2017 die Abgabe der Schriftsätze anstand. Bei den anschließenden mündlichen Übungseinheiten („Pleadings“) feilte das Team an der Darstellung des Disputs vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH), wobei dankenswerterweise nicht nur von den beiden Coaches viel Unterstützung kam, sondern auch vom gesamten Göttinger Institut für Völker- und Europarecht sowie der Göttinger Fakultät, welche beispielsweise das neu eingerichtete Gerichtslabor für Probevorträge zur Verfügung stellte.
Nach erfolgreicher Generalprobe in der Paulinerkirche stand schließlich die lange erwartete Teilnahme an der deutschen Endrunde an. Die National Rounds, dieses Mal in Passau, endeten nach spannenden Pleadings – u.a. gegen die späteren deutschen Champions von der Humboldt-Universität zu Berlin, die Zweitplatzierten von der Universität Hamburg und das Team der Bucerius Law School – dabei zwar leider knapp und am Ende ohne das begehrte Ticket nach Washington, dafür aber mit einer beachtlichen rhetorischen Teamleistung: Jeder einzelne der Göttinger Redner erreichte eine Platzierung in den Top 12, was in der Einzelwertung von keiner weiteren deutschen Universität übertroffen wurde.