Forschungsprojekte
seit 2018: Zur Materialität von Flucht und Migration. Vom 'nackten Überleben' zu 'vielverprechenden Dingen'.
Das BMBF-geförderte Verbundprojekt zwischen dem Institut für Ethnologie der Universität Göttingen, den Museum Friedland sowie dem Ausstellungsbüro "Die Exponauten" leistet einen Beitrag zum besseren Verständnis der Phänomene Flucht und Migration über die Erforschung der materiellen Dimension menschlicher Existenz. Im Mittelpunkt steht die These, dass die Schutzwürdigkeit von Leben und Menschenwürde untrennbar mit Dingen verbunden ist. Mit Dingen verbunden sind zudem Status- und Identitätszuweisungen, ebenso wie persönliche Aspirationen und Emotionen. Diese spezifischen Mensch-Ding-Beziehungen werden im Hinblick auf Extremsituationen untersucht. Es geht um das „Leben im Ausnahmezustand“, wie es Flucht und Migration mit sich bringt. Die empirische Forschung zu existenziellen Mensch-Ding-Beziehungen unter den Bedingungen von Flucht und Migration erfolgt weitgehend im Grenzdurchgangslager Friedland (Niedersachsen). Mit der Forschung verbunden ist die Konzeption eines interaktiv angelegten Ausstellungsvorhabens durch das Ausstellungsbüro „Die Exponauten“. Die Forschungsergebnisse werden fortlaufend in einer Internetplattform publikumswirksam präsentiert. Zugleich wird das Ausstellungsvorhaben selbst als Forschungsprozess aufgesetzt, das in der Arbeit an der Materialität von Flucht und Migration neue Konstellationen und Sichtweisen erprobt und in das Forschungsprojekt einspeist.