Historischer Garten
Gärten im Wandel der Zeiten: Kulturpflanzen, Unkräuter und Heilpflanzen
Im Gegensatz zum landschaftlich gestalteten Alpinum mutet das Revier der Kulturpflanzen mit seinem geometrischen Grundriss und der streng getrimmten Buchsbaumhecke wie ein mittelalterlicher Klostergarten an. Die vier Viertel der Anlage zeigen vier Gartenepochen: Gemüse und Gewürzpflanzen aus der Zeit Karls des Großen (um 800 n.Chr.), Gartenpflanzen des Hohen Mittelalters, Nutz- und Zierpflanzen, die seit der Renaissance (ab 1500 n.Chr.) aus Übersee eingeführt wurden und schließlich "altmodische" Zierpflanzen aus Großmutters Garten.In optischer Verlängerung schließt sich das Arzneipflanzenquartier an. Im Zentrum finden wir die Pflanzen nach ihren pharmazeutisch wirksamen Inhaltsstoffen geordnet, davor allerlei Pflanzen der Volksheilkunde, auch solche der nordamerikanischen Indianer. Dahinter, bei dem Hexenhäuschen, sind die Heil- und Zauberpflanzen der "Kräuterweiber" zu sehen, darunter stark giftige.
Die vielen schmalen Beete des Unkrautstücks zeigen Unkräuter, die seit langer Zeit Begleiter von Acker- und Gartenbau sind ("Archaeophyten"), aber auch sog. "Neophyten", die erst in jüngerer Zeit durch den modernen Fernverkehr aus Übersee kamen. Einige Arten der alten Ackerunkrautflora sind heute in Mitteleuropa vom Aussterben bedroht - in Botanischen Gärten können wir sie noch sehen.
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