Theologische Fakultät

Profil der Religionspädagogik in Göttingen

„Es gab und gibt nicht nur eine Religionspädagogik in Göttingen. Es gab und gibt die ‚Göttinger Religionspädagogik‘“, schrieb Wilhelm Gräb, Berlin, mit Blick auf die religionspädagogischen Professoren, die an der Göttinger Pädagogischen Hochschule (1945-1998) lehrten, namentlich Hans Stock (1904-1991), Martin Stallmann (1903-1980) und Peter Biehl (1931-2006).

Die Religionspädagogik, die unter dem Dach der Theologischen Fakultät der Georg-August-Universität gelehrt wurde – zu nennen sind Christoph Bizer (1935-2008; Lehrstuhlinhaber von 1980-2000) und Martin Rothgangel (geb.1962; Lehrstuhlinhaber von 2002-2010) – und gelehrt wird, knüpft an dieses Erbe an und transformiert es angesichts der gegenwärtigen Herausforderungen religiöser Bildung und Bildungsforschung.

Religionspädagogik wird dabei verstanden als eine theologische Disziplin, die sich der Praxis religiöser Bildung in Schule und Gemeinde mehrgleisig zuwendet: Sie fragt empirisch nach gegenwärtigen Konstellationen und Gelingensbedingungen von (Religions-)Unterricht und Erziehung, historisch nach der Entstehung gegenwärtiger Praxisformen und nach der Herkunft wirksam gewordener Denkfiguren. Sie fragt systematisch nach den elementaren Glaubenseinsichten und Grundsätzen des Christentums, die es in religiöser Bildung fruchtbar zu erschließen gilt, und vergleichend nach alternativen Formen religiöser Bildung in anderen Ländern und Religionen, namentlich Judentum und Islam. Und sie strebt danach diese unterschiedlichen methodischen Zugriffe und sachlichen Horizonte didaktisch in Konzepten und Maximen guter Lehr-Lern-Arrangements zu bündeln.

In Lehre und Studium wird vor diesem Hintergrund besonders Wert gelegt


- auf ein Verständnis von Religionspädagogik als Wissenschaft, das weder die Anstrengungen der Theoriebildung scheut noch die experimentellen Bezüge zur Praxis des Unterrichtens und Lernprozesse-Gestaltens. Der Verknüpfung mit der schulischen und gemeindlichen Praxis dienen die Praktika, die in jedem Semester in kleinen Gruppen und dichter Begleitung absolviert werden können, und die „Werkstatt Religionsunterricht“, die best-practice-Ideen zur Diskussion und Erprobung stellt.

- auf die enge Verzahnung und Abstimmung der drei Phasen in der Ausbildung von Religionslehrer/innen: Studium, Referendariat, Fortbildung (in den ersten Amtsjahren). Dazu dient die Arbeitsgruppe „Lernende [Religions-]Lehrerbildung“, in der Vertreter/innen aller drei Phasen seit Langem kooperieren.

- auf ein breitgefächertes religionspädagogisches Lehrangebot, das von Personen mit verschiedenen Schwerpunkten und Erfahrungshintergründen unterbreitet wird und auf diese Weise sowohl verlässlich als auch vielgestaltig sein kann. Dazu trägt auch die Einsichtnahme in andere praktisch-theologische Disziplinen und die Kommunikation mit Pfarramtsstudierenden bei.

- auf die interdisziplinäre und internationale Öffnung des religionspädagogischen Studiums. Dazu dienen die Einbindung des Faches in die „Zentrale Einrichtung für Wissenschaftliche Lehrer:innen-Bildung" (ZEWIL)“ sowie das breite Angebot an ERASMUS-Partnerschaften, die von der Theologischen Fakultät unterhalten werden.


Näherhin können Studierende, die Lehrerinnen bzw. Lehrer werden möchten, an der Theologischen Fakultät der Georg-August Universität Göttingen folgende Studiengänge belegen:



Nähere Informationen zu diesen Studiengängen finden Sie auf dieser Homepage: Auf der Seite „Studium“ werden Studienverläufe und Anforderungen übersichtlich beschrieben (aber auch anhand der entsprechenden Studienordnungen und Modulkataloge detailliert dokumentiert).

Das religionspädagogische Lehrangebot können Sie hier anschauen:


- Turnus der Lehrveranstaltungen,
- Lehrangebot des laufenden bzw. anstehenden Semesters [geplant: Unterlegung einer pdf-Datei mit den LVV einschließlich Kommentaren],
- Module, an denen die Religionspädagogik beteiligt ist [Link geplant].


Wir freuen uns, wenn Sie sich für einen dieser Studiengänge und damit für ein Kennenlernen der „Göttinger Religionspädagogik“ entscheiden!