Stellenausschreibung

An der Georg-August-Universität Göttingen sind an der Theologischen Fakultät am Lehrstuhl für Kirchengeschichte zum 01.02.2025 oder nächst später zwei Stellen als

Doktorand*in (w/m/d)


mit 65% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit (zzt. 25,87 Stunden/Woche) befristet für die Dauer von jeweils 36 Monaten zu besetzen. Die Entgeltzahlung erfolgt nach Entgeltgruppe 13 TV-L.

Die Stellen sind im DFG-Projekt „Predigt als narrative Inszenierung der Heiligen Schrift“ angesiedelt. Das Projekt untersucht die Renarrativierung biblischer Texte in lateinischen Gemeindepredigten des 4.–5. Jahrhunderts n. Chr. Gefragt wird, wie eine Geschichte in zeitlichem, medialem, kulturellem und sozialem Abstand zur Ursprungserzählung so wiedererzählt werden kann, dass den Zuhörenden ein direktes Erfahren (experientiality) des Inhaltes möglich wird. Für spätantike Predigten rücken damit die Exegese des biblischen Textes durch den Prediger und die rhetorische Vermittlung der exegetischen Überlegungen an die Gemeinde in den Fokus. Das Wieder-Erzählen der Heiligen Schrift trägt, so die These, zur Entwicklung eines individuellen und gemeindlichen Selbstverständnisses in Auseinandersetzung mit den gepredigten Vorbildern eine kollektiv-christliche Identität bei. Sowohl der Gegenstand (die Heilige Schrift) als auch die Intention (ethische Mahnung, dogmatische Unterweisung, Seelsorge) der Predigt führen dabei zu spezifischen, d.h. von klassischer Rhetorik unterschiedenen, sprachlichen und erzählerischen Erzählmustern.

Die eine der hier ausgeschriebenen Stellen untersucht dieses Phänomen an den Predigten des Zeno von Verona (um 370 n. Chr.), die andere an den Predigten des Chromatius von Aquileia (gest. ca. 407).

Voraussetzungen:

  • Überdurchschnittlicher Hochschulabschluss in evangelischer Theologie oder einem nahe verwandten Fach (Magister Theologiae, Master of Education oder gleichwertig).
  • Nach Möglichkeit ein Studienschwerpunkt im Bereich der spätantiken Kirchengeschichte.
  • Bereitschaft zur Abfassung einer Dissertation im Fach Kirchengeschichte sowie zur Mitarbeit an den Arbeitsprozessen und wissenschaftlichen Veranstaltungen des oben genannten Projekts.
  • Freude an (und ggf. Erfahrung mit) der Arbeit in einer kleinen Gruppe von Forschenden.
  • Sehr gute Lateinkenntnisse; Griechischkenntnisse.
  • Gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift.


Für Rückfragen stehen Ihnen Frau Dr. Dorothee Schenk (www.uni-goettingen.de/de/90327.html) und Herr Professor Dr. Peter Gemeinhardt (www.uni-goettingen.de/de/62234.html) gerne zur Verfügung.

Die Universität Göttingen strebt in den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert daher qualifizierte Frauen nachdrücklich zur Bewerbung auf. Sie versteht sich zudem als familienfreundliche Hochschule und fördert die Vereinbarkeit von Wissenschaft/Beruf und Familie. Der beruflichen Teilhabe von schwerbehinderten Beschäftigten sieht sich die Universität in besonderer Weise verpflichtet und begrüßt deshalb Bewerbungen schwerbehinderter Menschen. Bei gleicher Qualifikation erhalten Bewerbungen Schwerbehinderter den Vorzug. Eine Behinderung bzw. Gleichstellung ist zur Wahrung der Interessen bereits in die Bewerbung aufzunehmen.

Ihre Bewerbung mit einem kurzen Motivationsschreiben (max. 500 Wörter), einem Lebenslauf, Ihren Abschlusszeugnissen und einer digitalen Kopie Ihrer Abschlussarbeit richten Sie bitte bis zum 21.11.2024 in elektronischer Form (alle Dokumente in einem PDF) an:
E-Mail: dorothee.schenk@theologie.uni-goettingen.de
Theologische Fakultät, Lehrstuhl für Kirchengeschichte, Platz der Göttinger Sieben 2, 37073 Göttingen.

Hinweis:
Ihre elektronischen Dokumente werden nach einer Aufbewahrungsfrist von drei Monaten nach Abschluss des Verfahrens gelöscht.
Wir weisen darauf hin, dass die Einreichung der Bewerbung eine datenschutzrechtliche Einwilligung in die Verarbeitung Ihrer Bewerberdaten durch uns darstellt. Näheres zur Rechtsgrundlage und Datenverwendung finden Sie im Hinweisblatt zur Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Göttingen, den 30.10.2024