Globalgeschichte Europas in der Moderne

Studienschwerpunkt „Globalgeschichte Europas in der Moderne“ im Masterstudiengang Geschichte (M.A.)

Name des Studienangebots:Globalgeschichte Europas in der Moderne (Studienschwerpunkt im 78 C Masterstudiengang Geschichte)
Abschluss: Master of Arts (M.A.)
Regelstudienzeit: 4 Semester
Studienbeginn: Winter- und Sommersemester
Zulassungsbedingungen: B.A.-Abschluss in einem verwandten Fach. Andere Bachelor-Abschlüsse können auf Antrag genehmigt werden. Zulassung bei mehr BewerberInnen als Plätzen mit mündlicher Zusatzprüfung.
Nachzuweisen sind Leistungen in der Geschichte im Umfang von wenigstens 51 Anrechnungspunkten, darunter Leistungen in mindestens zwei von vier Epochen (Alte Geschichte, Mittelalter, Frühe Neuzeit, Neuzeit) im Umfang von jeweils wenigstens 6 Anrechnungspunkten.
Modulpakete: Voraussetzungen s. Links zu Modulpaketen
Bewerbung: Bewerbungsverfahren

Darstellung des Studienangebots:
Gegenstand des neuen Studienschwerpunkts „Globalgeschichte Europas in der Moderne“ sind die globalen Vernetzungen und Neupositionierungen der Gesellschaften und Staaten Europas im Gefolge von Französischer Revolution und Industrialisierung, transnational und –kontinental wirksamen Kriegen und den Prozessen der Kolonialisierung und Entkolonialisierung. Der Masterstudiengang befähigt die Studierenden, die Entwicklung Deutschlands und anderer europäischer Staaten und Gesellschaften in ihren transnationalen und transkontinentalen Zusammenhängen seit dem späten 18. Jahrhundert theoretisch zu erfassen und auf der Basis fundierter empirischer Kenntnisse zu beschreiben. Dazu wird vergleichend vorgegangen, aber vor allem nach Transferprozessen und Verflechtungen gefragt. Im Mittelpunkt stehen neben der deutschen Geschichte die Kolonialgeschichte Europas sowie die italienische und die osteuropäische Geschichte. Weitere Schwerpunkte bilden die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten, zu Indien und zu Ostasien. Besonderes Gewicht kommt interdisziplinären Ansätzen zu, die in Kooperation mit Nachbarfächern wie der Kulturanthropologie, der Soziologie oder der Romanistik vermittelt werden.

Studienziele:
Die Studierenden können neuere geschichtswissenschaftliche Forschungsfelder im Kontext der transnationalen Geschichte benennen, theoretische und methodische Ansätze der transnationalen Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte einschließlich transferanalytischer und vergleichender Verfahren umfassend beschreiben und auf verschiedene thematische Bereiche anwenden. Sie können die deutsche Geschichte vergleichend, als Beziehungsgeschichte und als Geschichte von Transferprozessen in einen transnationalen Kontext einordnen. Sie können die wichtigsten Etappen und Strukturmerkmale der europäischen Kolonialgeschichte beschreiben und erkennen die wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Dimensionen der europäischen Kolonialgeschichte und wie diese mit außereuropäischen Regionen verbunden sind. Die Studierenden erproben und erschließen die Bedeutung von materiellem Raum sowie dessen semantisch-kultureller Deutung für die transkontinentale europäische Geschichte. Sie erfassen die Wirkungsweise und soziokulturelle Bedeutung von medialen Repräsentationen von Räumlichkeit und deren Rolle in internationalen und interkulturellen Konflikten und Transferbeziehungen. Sie besitzen insbesondere die Befähigung zur Analyse politischer, sozialer und kultureller Bedeutung von Grenzziehungen und deren Repräsentation in Diskursen und soziokulturellen Praktiken. Die Studierenden können Konflikte zwischen Staaten und Gesellschaften sowie innergesellschaftliche Konflikte in der Moderne vergleichend und in ihren Beziehungen zueinander analysieren. Sie verstehen die Rolle individueller und institutioneller Akteure, die Prozesse der Eskalation und Deeskalation von Konflikten und Formen und Funktionen von Gewalt. Die Studierenden sind in der Lage, die Wahrnehmungen des Eigenen und Fremden in unterschiedlichen historischen Kontexten und auch in transkontinentalen Dynamiken und Beziehungsgeflechten zu analysieren sowie Beziehungen politischer, ökonomischer und kultureller Art zwischen unterschiedlichen Akteuren und Akteursgruppen zu verstehen.

Zielgruppe:
Das Studienangebot richtet sich an alle BA-Absolventen der Geschichtswissenschaft, die ein besonderes Interesse an transnationalen und transkontinentalen Beziehungen in der Moderne haben. Es ergänzt damit das bisher bestehende Angebot zur Spezialisierung - Antike Kulturen, Mittelalter- und Renaissancestudien - um die für das Verständnis heutiger Konfliktlagen wesentliche Epoche der Moderne.

Sprachempfehlung:
Gute Englischkenntnisse werden dringend empfohlen.

Nachweispflichtige Sprachkenntnisse:
Bis zur Meldung zur Masterarbeit sind Kenntnisse einer weiteren (außer Englisch) modernen Fremdsprache auf dem Niveau B1 / Grundstufe 3 nachzuweisen. Sprachkenntnisse können damit auch während des Masterstudiums erworben werden.