Catalogus Professorum, Cooperatorum et Studentium Gottingensis
Menschen prägen eine Universität – wird sie als Gemeinschaft der Lehrenden und der Lernenden verstanden, so gilt gemäß der Grundordnung der Universität Göttingen: „Mitglieder sind die an der Universität nicht nur vorübergehend oder gastweise hauptberuflich tätigen Personen, die an der Universität eingeschriebenen Studierenden sowie die angenommenen Doktorandinnen und Doktoranden.“ (Grundordnung der Universität, §5 Abs. 1).
Diese nun für die Geschichte der Universität zu erfassen und auswertbar zu machen ist das Ziel des „Catalogus Universitatis“, der 2022 im Rahmen eines Projektseminars begonnen wurde. In einem ersten Schritt wurde eine Datenbank entwickelt, die langfristig Informationen über alle bisherigen Mitglieder der Universität enthalten soll. Bewusst wird damit über die an anderen Universitäten gegebenen Gelehrtenverzeichnisse und Professorenverzeichnis hinausgegangen, nicht nur weil die Integration der Studierenden und der Promovierenden geboten erscheint, sondern weil an allen Universitäten den vielen weiteren Beschäftigten (und teilweise auch unentgeldlich tätigen) Personen eine außerordentlich große Bedeutung zukommt. Die Größe des Vorhabens aber ist nur schwer zu fassen, da allein für die Zeit von 1734 bis 1900 knapp 70.000 Studierende immatrikuliert waren.
Methodisch geht das Vorhaben damit deutlich über bisherige genalogische und prosopographische Ansätze hinaus, womit das Vorhaben Neuland betritt, denn es ermöglicht langfristig eine weitgehende Erforschung historischer Netzwerke, wobei zunächst die universitären Räume im Fokus stehen.
Langfristiges Ziel ist die Erschließung des gesamten Personenkörpers sowie der Gebäude und Einrichtungen der Georg-August-Universität Göttingens in Form einer öffentlich zugänglichen Datenbank.