Jan Peter Tönnies Physik-Preis
Der diesjährige Jan-Peter-Toennies Physikpreis in Höhe von 1000 Euro wird an Herrn Tobias Liese verliehen. In seiner materialwissenschaftlichen Dissertation hat er fokussierende Optiken für Röntgenstrahlung entwickelt. Dies ist eine besondere Herausforderung, weil herkömmliche Brechungslinsen ungeeignet sind und deshalb anstelle der Brechung die Beugung von Röntgenstrahlung mittels Zonenplatten angestrebt wird. Herr Dr. Liese hat hierzu ein neuartiges Herstellungsverfahren transmittierender Optiken, sogenannter Multilagen-Laue-Linsen und Multilagen-Zonenplatten, entwickelt, welches auf der Kombination von flexibler Dünnschichtmethode der gepulsten Laserdeposition zur Herstellung aperiodischer Schichtpakete und der fokussierten Ionenstrahltechnik zur Fabrikation von Nanostrukturen fußt. Mit dieser vielversprechenden Methode hat er eine Nanofokussierung von Röntgenstrahlung auf 7 nm (7 Millionstel Millimeter) erreicht, welches einen Weltrekord darstellt. Diese Pionierarbeit in der Röntgenoptik eröffnet neue physikalische und technologische Wege für die Anwendung hochauflösender Röntgenmikroskopie. Die Dissertation wurde in der Arbeitsgruppe von Prof. Hans-Ulrich Krebs am Institut für Materialphysik angefertigt und von der DFG im Rahmen des SFB 755 "Nanoscale Photonic Imaging" gefördert.