Preisträger 2018
Der diesjährige Jan-Peter-Toennies Preis in Höhe von 1000 € wird an Herrn Dr. Armin Feist verliehen.
In seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit der Entwicklung und Anwendung einer neuartigen Form von „ultraschneller“ Elektronenmikroskopie. Diese Technologie vereint die sehr hohe räumliche Auflösung eines Elektronenmikroskops auf der atomaren Skala mit der hohen Zeitauflösung, die mit kurzen Laserpulsen erreicht werden kann. Das neue „Ultraschnelle Transmissions-Elektronenmikroskop“ (UTEM) nutzt keinen kontinuierlichen Elektronenstrahl für die Abbildung, sondern extrem kurze Elektronenblitze einer Dauer von nur 200 Femtosekunden, das sind 200 Millionstel einer Milliardstel Sekunde. Eine der Besonderheiten der Arbeit von Dr. Armin Feist ist nun, dass er eine scharfe Metallspitze für die Erzeugung der Elektronenpulse nutzte. Dies erhöht die Bildqualität sowie die räumliche Auflösung des Mikroskops und erweitert damit dessen experimentelle Fähigkeiten entscheidend.
Dies ermöglichte die erstmalige Beobachtung kohärenter Streumuster in der Wechselwirkung hochenergetischer Elektronen mit intensiven optischen Nahfeldern. Weiterhin wurde die mechanische Deformation einer dünnen Graphitmembran nach gepulster Laserbeleuchtung untersucht. Hier konnte durch den Einsatz konvergenter Elektronenbeugung der komplexe Anregungsprozess verschiedener Membranschwingungen im Detail abgebildet und verstanden werden. Mit diesem Verfahren kann zukünftig das Verhalten nanostrukturierter Materialien auf ihren natürlichen Zeit- und Längenskalen untersucht werden.
Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Claus Ropers vom IV. Physikalischen Institut der Universität Göttingen betreut und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des SFB 1073 (Projekt A05) gefördert.