Forschungsprojekte
Molekulare Ökophysiologie der Stressanpassung und Saisonalität bei Bäumen
Wir untersuchen die molekularen und physiologischen Reaktionen von Bäumen auf Stress und auf sich global verändernde Umweltbedingungen. Das wichtigste Modell ist Populus. Molekulare und physiologische Netzwerke, die an Abwehrreaktionen (Salz, Schwermetalle) und an der Ernährung (Stickstoff, Kohlenstoff und andere Nährstoffe) beteiligt sind, werden durch Expressionsprofilierung und funktionelle Charakterisierung untersucht. Um die Holzeigenschaften zu verbessern, setzen wir die Baumbiotechnologie ein. Darüber hinaus umfassen unsere Studien molekulare und genomische Untersuchungen an wichtigen Waldbaumarten wie der Rotbuche (Fagus sylvatica).
Kontakt: Prof. Dr. Andrea Polle
Biotische Interaktionen und Diversität
Die Baumarten der gemäßigten Breiten gehen in der Regel symbiotische Verbindungen mit Ektomykorrhizapilzen ein, die den Bäumen im Austausch gegen Kohlenhydrate Wasser und Nährstoffe liefern. Die Pilzvielfalt wird auf molekularer Ebene untersucht und mit der Baumvielfalt in Verbindung gebracht. Stabile Isotopenmarkierung, physiologische Studien in axenischen Pilz-Pflanzen-Systemen und molekulare Physiologie werden eingesetzt, um die funktionelle Biodiversität zu entschlüsseln.
Kontakt: Prof. Dr. Andrea Polle
Mykorrhiza, Diversität und Molekulargenetische Analyse
Wir untersuchen die Diversität der Pilz-Community in Waldbeständen auf molekularer Ebene und setzen diese in Verbindung mit der Diversität der Baumspezies im Bestand. Für funktionelle Biodiversitätsstudien nutzen wir die Markierung mit stabilen Isotopen, physiologische Studien mit axenischen Pilz-Pflanze-Systemen sowie Methoden der molekularen Physiologie.
Zudem arbeiten wir an der Etablierung genetisch modifizierbarer ECM-Modell-Systeme. Unser Ziel: Kandidatengene in beiden Symbiosepartnern in revers-gerichteten und vorwärts-genetischen Ansätzen zu charakterisieren, um Einblicke in die molekularen Mechanismen der Ektomyorrhiza-Symbiose zu erhalten.
Kontakt: PD Dr. Ines Teichert
RNA-Editierung in Hyphenpilzen
Wir analysieren die mRNA-Editierung in Pilzen am Modellorganismus Sordaria macrospora. Dieser Hyphenpilz aus der Gruppe der Ascomyceten hat einen einfachen Lebenszyklus, der im Labor innerhalb von sieben Tagen abgeschlossen wird.
Erst vor kurzem wurde in filamentös wachsenden Ascomyceten die Adenosin (A) zu Inosin (I) Editierung von mRNA nachgewiesen. Sie findet ausschließlich während der sexuellen Entwicklung, genauer, bei der Bildung sexueller Fruchtkörper und Sporen statt. Wie die Editierung in Ascomyceten enzymatisch katalysiert wird, ist bisher unbekannt.
Kontakt: PD Dr. Ines Teichert