Entwicklung von Lösungsansätzen für die regionale Wertschöpfungskette Nordseekrabbe
Die Krabbenfischerei in Deutschland hat eine lange Tradition und stellt bis heute einen wichtigen Faktor für den Nordsee-Tourismus und den Erhalt der soziokulturellen Identität in den Küstenorten dar. Der Erhalt der Krabbenfischerei ist jedoch von politischen, strukturellen und umweltlichen Einflüssen gefährdet.Das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FuE) zielt darauf ab, Lösungsansätze für eine regionale Wertschöpfungskette für Nordseekrabben zu identifizieren und diese vollumfänglich hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit (ökologisch, ökonomisch, sozial) nach wissenschaftlichen Kriterien und Standards zu bewerten. Hierzu werden sowohl technische als auch organisatorische Fragen z.B. einer regionalen, maschinellen Krabbenschälung unter Einsatz einer neuen innovativen Krabbenschältechnik mit Stoßwellen im Vergleich zu anderen technischen Lösungen, als auch organisatorische Fragen (bezüglich Vermarktungswegen, Effizienz der Alternativen oder notwendiger Logistik) analysiert.
Das FuE-Vorhaben ist in fünf Arbeitspakete gegliedert:
1. Projektkoordination und Öffentlichkeitsarbeit
(Thünen Institut für Seefischerei)
2. Bau und Erprobung neuartiger Krabbenschälmaschine
(US Processing Klever)
3. Effizienzanalyse Krabbenfischerei
(Lehrstuhl für landwirtschaftliche Marktlehre, Universität Göttingen)
4. Betriebswirtschaftliche Analysen und Innovationsdiffusion Krabbenschälmaschine
(Thünen Institut für Seefischerei)
5. Marktanalyse für regional produzierte Krabben
(Lehrstuhl Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte, Universität Göttingen)
Das Arbeitspaket 3 analysiert die technische Effizienz der deutschen Krabbenfischerei im Zeitablauf und deren Einflussfaktoren. Zudem sollen Querverbindungen in der Wertschöpfungskette und mögliche Marktwirkungen durch den Aufbau einer vollständig regionalen Wertschöpfungskette untersucht werden. Weiter Themen sind mögliche Zusammenhänge zwischen der regionalen Wertschöpfungskette und den Schiffseffizienzen, Effekte auf die Verhandlungs- und Marktmacht und auch den Strukturwandel. Die geplanten Vorhaben stehen in enger Verknüpfung mit den anderen Arbeitspaketen und werden kontinuierlich an die im Projektverlauf gewonnen Erkenntnisse angepasst.
Die Reflexion einer regionalen Krabbenschälung erfordert umfassende Forschung zu Verbrauchererwartungen und -akzeptanz der resultierenden Produkte und der Krabbenfischerei.
Das Arbeitspaket 5 analysiert die Akzeptanz von regional produzierten Nordseekrabbenprodukten zu beleuchten. Ziel ist es, Erwartungen in der Produktkette und in der Gesellschaft zu identifizieren und mit möglichen Produkten einer regionalen Krabbenfischerei zu verknüpfen. Dabei sollen nachhaltigere Vertriebswege und innovative Vermarktungsformen für Nordseekrabben analysiert werden.
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Laufzeit:
Beginn: 01.03.2022 | Ende: 31.11.2024
Förderung: