Julian Braunwarth
Seit SoSe 2024 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Philosophie mit Schwerpunkt theoretische Philosophie bei Prof. Dr. Catrin Misselhorn. 2024 M.A. in Philosophie an der Georg-August-Universität Göttingen. 2021 B.A. (2-Fächer) in Informatik und Philosophie in Göttingen mit Auslandsaufenthalt in Osaka, Japan. Bachelor- und Masterstudium wurden durch die Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. 2018-2024 studentische Hilfskraft und Tutor für theoretische Philosophie und Logik am Philosophischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen.
Schwerpunkte in Forschung und Lehre
- Philosophie der künstlichen Intelligenz
- Philosophie des Geistes
- Sprachphilosophie
Lehrveranstaltungen
Philosophische Gedankenexperimente: Von Zombies, Fake-Scheunen und Gehirnen im Tank (WiSe 2024/25)
Können Maschinen Bewusstsein entwickeln? (SoSe 2024)
Gedankenexperimente gehören schon seit der Antike zum philosophischen Standard-Repertoire. So fragte man sich beispielsweise schon damals, ob ein Schiff noch dasselbe sei, wenn man während der Fahrt nach und nach jede einzelne Planke durch eine neue ersetzt (Schiff des Theseus). In diesem Seminar wollen wir uns zum einen damit beschäftigen, was Gedankenexperimente eigentlich sind und was wir damit anfangen können. Zum anderen wollen wir uns eine Reihe einflussreicher Gedankenexperimente anschauen, die auch in aktuellen philosophischen Debatten noch eine zentrale Rolle einnehmen. Dabei werden wir unter anderem über philosophische Zombies, falsche Scheunen und Gehirne im Tank diskutieren.
Können Maschinen Bewusstsein entwickeln? (SoSe 2024)
Können Maschinen Bewusstsein entwickeln? Diese Frage wird nicht nur in der Science-Fiction-Literatur, sondern auch in der Philosophie schon seit vielen Jahren behandelt. So war die sogenannte "Computational Theory of Mind" – nach welcher das Bewusstsein eine Form der "computation" und der menschliche Geist selbst eine Art universeller Computer ist – gegen Ende des letzten Jahrhunderts eine Standardposition in der Philosophie des Geistes.
Das wohl bekannteste Argument gegen diese Position lieferte 1980 der Philosoph John Searle: Das chinesische Zimmer. Bei diesem Gedankenexperiment stellt sich Searle eine Person in einem geschlossenen Raum vor, in den durch einen Türschlitz Zettel mit chinesischen Schriftzeichen gereicht werden. Die Person folgt daraufhin Anweisungen in einem Handbuch und gibt Zettel mit bestimmten anderen Schriftzeichen wieder aus dem Raum heraus, sodass von außen der Eindruck entsteht, dass im Zimmer jemand Chinesisch versteht – ohne dass dies tatsächlich der Fall ist. Analog ist nach Searle auch Computern in gewissem Sinne kein bewusstes Verstehen, sondern lediglich regelbasierte Manipulation von Zeichen möglich. Mit diesem und weiteren Argumenten wollen wir uns im Seminar kritisch auseinandersetzen. Dabei wollen wir neben Klassikern auch ganz aktuelle Ansätze besprechen, welche die neuesten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz mit einbeziehen.
Das wohl bekannteste Argument gegen diese Position lieferte 1980 der Philosoph John Searle: Das chinesische Zimmer. Bei diesem Gedankenexperiment stellt sich Searle eine Person in einem geschlossenen Raum vor, in den durch einen Türschlitz Zettel mit chinesischen Schriftzeichen gereicht werden. Die Person folgt daraufhin Anweisungen in einem Handbuch und gibt Zettel mit bestimmten anderen Schriftzeichen wieder aus dem Raum heraus, sodass von außen der Eindruck entsteht, dass im Zimmer jemand Chinesisch versteht – ohne dass dies tatsächlich der Fall ist. Analog ist nach Searle auch Computern in gewissem Sinne kein bewusstes Verstehen, sondern lediglich regelbasierte Manipulation von Zeichen möglich. Mit diesem und weiteren Argumenten wollen wir uns im Seminar kritisch auseinandersetzen. Dabei wollen wir neben Klassikern auch ganz aktuelle Ansätze besprechen, welche die neuesten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz mit einbeziehen.
Veröffentlichungen – Aufsätze (peer reviewed)
„Was eine KI niemals können wird, wird auch der Mensch niemals können: Überlegungen zum Begriff der KI und deren Grenzen“, Grazer Philosophische Studien 101, 2 (2024), 231–244. Link, Kurzzusammenfassung DE/EN
Vorträge
- “What AI Can Never Do, Humans Can’t Do Either – Reflections on the Concept and the Limits of Artificial Intelligence”, [Programm](13.07.2024)
- Wittgenstein’s Beetle as Reductio ad Absurdum of “Augustine's Conception of Language” and an Erroneous Philosophical Pathway, 5th Göttingen/Chicago Graduate Conference [Programm](21.07.2023)