Making Sex: Auch biologisch/medizinisch gibt es viele Geschlechter, 9. Mai 2016
9. Mai 2016, 19:15 - 20:45 Uhr, ZHG 003, Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
Biologisches Geschlecht erscheint vielen als 'sicher', als 'natürlich' im Sinne von vorgegeben und unabänderlich. Das ist es nicht. Auch bei den derzeitigen biologischen Konzepten über Geschlecht - genauso wie bei den historischen - handelt es sich um Theorien. Sie sind Resultat einer gesellschaftlichen Ordnung, die zwei Geschlechter unterscheidet - und die in der Bundesrepublik Deutschland noch immer nicht vor menschenrechtsverletzender Gewalt zurückschreckt, wenn es darum geht, eindeutig 'weiblich' oder 'männlich' herzustellen. Mit den aktuellen biologischen und medizinischen Theorien über Geschlecht sind besser viele Geschlechter erklärbar, als nur zwei oder drei.
Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß: Diplom-Biologe, Promotion 2010 zur gesellschaftlichen Herstellung biologischen Geschlechts in Bremen. Seit Mai 2014 Professur für Sexualwissenschaft und sexuelle Bildung an der Hochschule Merseburg und Leitung des Forschungsprojekts "Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Traumatisierung".
Forschungsschwerpunkte: Sexualwissenschaft (sexuelle Bildung, sexuelle Gewalt), biologisch-medizinische Geschlechtertheorien, Geschichte und Ethik der Medizin und Biologie, Queer-feministische und kapitalismuskritische Theorien.