Vortragsreise des Instituts für Landwirtschaftsrecht nach Japan
Vom 5. bis 11. September 2022 besuchte das Institut für Landwirtschaftsrecht Japan auf Einladung von Prof. Dr. Yoshiki Kurumisawa, Juristische Fakultät der Waseda-Universität, Tokio. Die Delegation bestand aus Prof. Dr. José Martínez, der Lehrbeauftragten Frau RA Anna Kiermeier, den Mitarbeiter*innen Frau Friederike Heise, Frau Cara von Nolting und Herr Jonas Lohstroh und der Doktorandin Frau Anna-Lena Poppe.
Im Rahmen des Besuchs nahm die Delegation am 7. September an einer Vortragsveranstaltung an der Ryukoku-Universität in Kyoto teil. Hierzu hatte der Dekan der juristischen Fakultät, Prof. Dr. Mahoro Murasawa, eingeladen. Gegenstand der Vortragsveranstaltung waren die Ökologisierung der Landwirtschaft und die Industrialisierung der Landwirtschaft. Zum ersten Teil stellte Prof. Dr. José Martínez die deutsche Zukunftsstrategie Ökologischer Landbau vor und Cara von Nolting referierte zur europäischen Farm to Fork Strategie. Die Industrialisierung wurde im Spannungsfeld zur Erhaltung des bäuerlichen Familienbetriebs von Friederike Heise und Jonas Lohstroh beleuchtet. Den Vorträgen schloss sich eine lebhafte Diskussion mit den Teilnehmer*innen der japanischen Seite an.
Am 8. September fand ein Treffen der Delegation bei Koriyama mit dort ansässigen Landwirt*innen statt. Prof. Dr. Yoshiki Kurumisawa, Professor an der juristischen Fakultät der Waseda-Universität in Tokio, lud ein, um über die Zukunft der nachhaltigen Landwirtschaft in Deutschland zu diskutieren, während die deutschen Vertreter*innen über neue Initiativen zur Förderung von Waldeigentum und Erneuerbaren Energie informiert wurden. In diesem Rahmen trug Prof. Dr. José Martínez zur Zukunftsstrategie des ökologischen Landbaus in Deutschland vor. Von Herrn Shoei Watanabe wurden die Mitreisenden über die Aktivitäten der Satoyama Restoration Godo Kaisha (LLC) und von Frau Megumi Kondo über ökologische Landwirtschaft und Bürgerenergie informiert.
Durch den Besuch eines landwirtschaftlichen Betriebes vor Ort, der teilweise ökologisch bewirtschaften wird, bekam das Institut für Landwirtschaftsrecht einen guten Einblick in die praktische japanische Landwirtschaft.
Abschließend fand am 10. September an der Waseda-Universität Tokio ein Symposion mit dem Titel „Politik und Rechtliche Gestaltung zur nachhaltigen landwirtschaftlichen Bodennutzung in Deutschland und Japan“ statt. Frau Anna-Lena Poppe stellte von deutscher Seite Subventionen als öffentliches Instrument zur Gestaltung einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Bodennutzung am Beispiel der Gemeinsamen Agrarpolitik vor, über die rechtliche Regulierung des Transfers von Boden und Share Deal informierte Frau RA Anna Kiermeier und Prof. Dr. José Martínez gab einen Überblick über die Politik und rechtliche Gestaltung einer nachhaltigen landwirtschaftlichen Bodennutzung in Deutschland. In die Nachhaltigkeit der japanischen Agrarpolitik wurde anhand von Vorträgen von Prof. Dr. Mitsuhiko Ando zur Absicht und Aufgabe der japanischen „Strategie für das grüne Lebensmittelsystem“ und von Prof. Dr. Yoshiki Kurumisawa zur Politik und rechtliche Gestaltung zur nachhaltigen landwirtschaftlichen Bodennutzung in Japan eingeführt. Den Vorträgen schloss sich eine gemeinsame Kommentar- und Diskussionsrunde an, die durch zahlreiche Wortbeiträge einen regen Austausch ermöglichte.
Die Delegation verband ihren Aufenthalt mit dem Besuch verschiedener Kulturdenkmäler in weiten Teilen des Landes.
Wir danken unserem Gastgeber, Prof. Yoshiki Kurumisawa, sehr herzlich für den fruchtbaren Austausch und die vielfältigen Eindrücke, die wir dank ihm sowohl akademischen als auch kulturell von Japan mitnehmen konnten.