Brohmer - Fauna von Deutschland
Im Jahr 2010 ist die 23. Auflage der "Fauna von Deutschland" erschienen; 1914 hat Paul BROHMER als Herausgeber das Werk begründet. Eine zündende Idee - die Darstellung der heimischen Fauna in einem handlichen Bestimmungsbuch - hat fast ein Jahrhundert überdauert.
Zu der vorliegenden 23. Auflage haben als Autoren beigetragen: Herrmann Ansorge (Säugetiere), Klaus Sattler und Konrad Fiedler (Schmetterlinge), Stefan Scheu (Zweiflügler) und Eberhard Schmidt (Libellen). Matthias Schaefer ist Autor der übrigen Beiträge. Paul Brohmer hat in der 1. Auflage (bis zur 9. Auflage im Jahre 1964) die Säugetiere bearbeitet. Im Übrigen waren viele weitere Autoren beteiligt. Paul Brohmer ist also der Begründer der "Fauna von Deutschland" und das "Markenzeichen" für das Buch, was für die Identifikation des Werkes und für Zwecke des Marketings wichtig ist.
Zum Konzept
Die "Fauna" soll den Benutzer in die Lage versetzen, die vielfältigen Formen der heimischen Fauna so einfach und soweit wie möglich korrekt bestimmen zu können. Dabei gibt es keine Vorauswahl von Taxa, die in die Bestimmungstabellen aufgenommen werden: das als Resultat der Bestimmung gefundene Taxon kann nur dieses und kein anders sein (wenn richtig determiniert worden ist). Allerdings ist ohne großen Aufwand nur bei wenigen Gruppen (vor allem bei Wirbeltieren und bei manchen Arthropoden) eine eindeutige Bestimmung bis zur Art möglich. In den meisten Fällen können die Schlüssel primär nur der Orientierung dienen und gestatten eine Bestimmung nur bis zur Familie oder zur Ordnung oder zu einer höheren Kategorie; für eine wissenschaftlich verlässliche Identifizierung benötigt man häufig spezielle Literatur.
Das Werk soll einen Zugang zur gesamten Fauna ermöglichen; deshalb sind auch mikroskopische Gruppen wie Nematoden oder Protozoen und auf der anderen Seite "Bildführer"-Gruppen wie Vögel, Amphibien, Reptilien abgehandelt.
Eine Funktion des Buches ist weiterhin die eines Nachschlagewerkes. Dem Benutzer soll es ermöglicht werden, - auch über das umfangreiche Register - taxonomische Bezeichnungen richtig einordnen zu können. Allerdings kann hier Vollständigkeit kein Ziel sein. Diesem Nachschlagecharakter entsprechend sind bei vielen Gattungen oder Familien häufige/wichtige/auffällige Arten als Beispiele genannt.
Das Buch möchte im didaktischen Aufbau seiner Tabellen einen weiten Leserkreis ansprechen. Es soll für Bestimmungsübungen an Universitäten geeignet sein, aber auch von Schullehrern, interessierten Biologen und Laien benutzt werden können.
Weitere Auflagen
Das Buch wird weitere Auflagen erleben. Für zukünftige Ausgaben werden die einzelnen Tiergruppen im Hinblick auf Systematik und Taxonomie, nomenklatorische Änderungen und didaktische Gestaltung der Bestimmungsschlüssel überarbeitet. Hierfür ist auch die Mithilfe der Nutzer gefragt: Ich bin für Hinweise auf Fehler, missverständliche Formulierungen, nomenklatorische Unzulänglichkeiten und Ungeschicklichkeiten im Bestimmungsschlüssel dankbar. Am einfachsten ist eine E-mail-Nachricht an mschaef@gwdg.de.