Labor für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung


Das Labor für kritische Migrations- und Grenzregimeforschung versteht sich als kollaborative Wissens-Werkstatt, deren Mitwirkende sich aus sozial- und kulturwissenschaftlicher Perspektive mit Fragen lokaler, nationaler, europäischer und globaler Migrations-, Integrations-, und Grenzpolitiken auseinandersetzen.

Dabei geht das Labor zum einen davon aus, dass es Migration nur unter den Bedingungen seiner politischen und wissenschaftlichen Konstruktion und Hervorbringung gibt. Zum anderen teilt das Labor die Kritik an der weitgehenden Kulturalisierung und Ethnisierung der wissenschaftlichen Perspektiven auf Migrationsbewegungen, wie sie in den letzten Jahren von der internationalen Kulturanthropologie geäußert wurde. In diesem Sinne gehen die Forscher_innen auf kritische Distanz zu dem immer noch gängigen Ansatz des „ethnic group research designs“ (Nina Glick-Schiller). Sie verstehen ihre Forschungen nicht als Migrant_innen-Forschung, sondern als Migrationsforschung, die den Migrationsbewegungen eine historisch gestaltende Kraft zuspricht.

Aus diesem Grund wenden viele der versammelten Forscher_innen ihren Blick auf die Regulations- und Wissensweisen, die versuchen, Migrationen zu „managen“, zu steuern, zu verwalten, zu kategorisieren und zu repräsentieren. Diese Perspektive führte zu einer Schwerpunktbildung im Bereich der Migrations- und Grenzregimeforschung, die das „doing border“ in unterschiedlichen Regionen Europas und der Welt kritisch analysiert.

Das Labor ist eingebettet in größere interdisziplinäre europäische Netzwerke, die eine kritische Wissensproduktion zu Migration, Rassismus und Grenze betreiben: etwa das Netzwerk kritische Migrations- und Grenzregimeforschung (kritnet) und auch Transit Migration. Es unterhält Verbindungen zu Initiativen und migrationspolitisch tätigen NGOs wie bordermonitoring Ukraine, bodermonitoring EU, Pro Asyl oder medico. Ebenso unterhält es wissenschaftliche Kontakte und Austausch nach Italien, England, in die USA, Kanada und Länder Afrikas wie Südamerikas.

Momentan gibt es drei Schwerpunkte innerhalb des Labors:

1) Migrations- und Grenzregimeforschung

2) Urbane Regime der (Post-)Migration

3) Repräsentation der Migration